Ich finde die Aussage „180 neue Lehrkräfte, das ist ein guter Erfolg und zeigt uns, wie beliebt der Skilehrerberuf ist“ ziemlich überdenkenswert… Der Begriff Beruf geht wohl auf das Wort Berufung zurück, ganz allgemein verbindet man mit dem Ausdruck Beruf zumindest eine intensive Ausbildung und fundierte fachspezifische Kenntnisse, die man den nur Job-qualifizierten eher nicht im gleichen Maße zusprechen würde. Der Beruf wird ganz allgemein, im Gegensatz zum Job, eher in einer langfristigeren Perspektive gesehen, und stellt einen entscheidenden Teil der persönlichen Lebensplanung und der Lebenszufriedenheit dar. Nun ist anzunehmen, dass nur ein sehr, sehr geringer Anteil der jährlich „produzierten“ Berufsanwärter zum Skilehrer auch tatsächlich diesen Beruf in den Mittelpunkt der persönlichen längerfristigen Lebensplanung stellt. Vielmehr eröffnet diese Prüfung vielen jungen Leuten, die Möglichkeit auf einen Ferienjob oder einen Saisonjob in Ferienumgebung. Dass man mit ein paar Tagen Ausbildung nicht mit Managergehältern rechnen kann, dürfte allen klar sein, dafür wird man ja mit einer Arbeitsumgebung belohnt, in die andere in den Urlaub fahren. So könnte man sagen, dass Skilehrerjobs zwar schon immer recht beliebt waren, dass es aber bedenklich wird, wenn hochgestellte Personen des Skilehrwesens langfristige Berufsziele und kurzfristige Job-Anreize verwechseln. PS In meiner Kindheit war die Bezeichnung Aushilfslehrer für Aushilfen vorgesehen, damals hieß der Landeslehrer übrigens noch Hilfsskilehrer und einzig und allein der staatlich geprüfte Skilehrer durfte sich auch Skilehrer nennen….