Ein Blick zurück zu den Anfängen

 

Als Hannes Schneider im Winter 1920/21 die erste Skischule Österreichs gründete konnte er noch nicht ahnen dass sich der Skilauf vom Abenteuer einiger Individualisten und Draufgänger zu einem Massentourismus industrieller Prägung entwickeln würde.

Die wirtschaftliche Not der Zwischenkriegszeit sowie die die politischen Wirren bestimmten den Alltag der Österreicher – der Skilauf war willkommene Abwechslung und eröffnete wie im Falle Schneiders die Möglichkeit in dieser harten Zeit etwas Geld zu verdienen.

Die Skischulen wurden gesetzlich als Privatschulen angesehen, somit war das „1.Skischulgesetz“ eigentlich das Provisorische Gesetz über den Privatunterricht vom 27.Juni 1850. Dieses Gesetz forderte vom Leiter einer Privatschule einen Befähigungsnachweis, der „häusliche Unterricht“ hingegen unterlag gemäß der Verfassung  keiner solchen Beschränkung. Die Prüfung mußte vor einer „staatlichen Prüfungskomission“ abgelegt werden, die Prüfungsordnung wurde in einem Erlaß des Unterrichtsministeriums 1928 geregelt.  Die erste staatliche Schilehrerprüfung fand am 7. Dezember 1929 in St. Christoph statt. Die Gesetzgebung für Skiunterricht fiel also anfangs unter Bundeskompetenz und wurde erst 1935 auf Antrag der Vorarlberger Landesregierung eindeutig den Ländern zugesprochen. (Erkenntnis des BGH)

Die staatliche Ausbildung erreichte bald internationale Bedeutung dank Schivisionären wie Prof. Ernst Janner, Prof. Stefan Kruckenhauser und  Prof. Franz Hoppichler und genießt seit Ihren Anfängen den Ruf einer harten elitären Auslese .

Die Herausforderungen zur Zeit Schneiders waren durch die 2 Kriege und den Nationalsozialismus bestimmt. So wurde Schneider am 13. März 1938 von den Nationalsozialisten aus politischen Gründen verhaftet und ins Gefängnis nach Landeck gebracht. Er hatte sich nach dem Anschluss Österreichs mehrfach öffentlich gegen das Nazi-Regime und seine Methoden ausgesprochen und jüdischen Freunden beigestanden.

In seiner Skischule verwahrte er sich vor jeglichen Nazi-Parolen und Ideologien zudem entließ er einen Skilehrer, der NS-Propaganda betrieb. Auch weigerte er sich, in seiner Skischule nur Arier zu unterrichten. Man entzog ihm das Skilehrerpatent; damit war er praktisch mit einem Berufsverbot belegt.

Die Probleme und Herausforderungen der heutigen Zeit sind naturgemäß gänzlich andere. Wir leben in einer Zeit des Friedens, Wohlstands sowie des Zusammenwachsens der Nationen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft.

Wir leben in einer spannenden Zeit des Umbruchs. Die Interessenvertretung der Staatlich geprüften Skilehrer Österreichs sieht ihre Aufgabe darin diese neuen Herrausforderungen zu erkennen und zu formulieren. Wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen die unsere Jungskilehrer dahingehend motivieren  die Skilehrerausbildung mit dem Staatlichen Diplom abzuschließen. Die Bewahrung der Tradition der Staatlich geprüften Skilehrer liegt uns nicht nur am Herzen sondern ist unseres Erachtens auch notwendig um die Qualität der österreichischen Skischule wieder auf ein Niveau zu heben welches vor 50 Jahren noch selbstverständlich war.