Warum es unrentabel ist einen Staatlichen Skilehrer anzustellen

 

Der Staatliche Skilehrer ist der ganze Stolz der Österreichischen Skischule. Immer wieder wird von seiten der Verantwortlichen die Qualität der Ausbildung beschworen.
Oftmals als die „Beste Ausbildung der Welt“ bezeichnet hat die Diplomskilehrerausbildung international einen ausgezeichneten Ruf und zählt zusammen mit der französischen Ausbildung zum „Moniteur National“ (französischer Staatlicher Skilehrer) sicherlich zur schwierigsten der Welt.

Leider wird es den Skischulleitern Österreichs unmöglich gemacht einen Staatlichen Skilehrer als Angestellten zu beschäftigen. Ein Staatlichen Anteil von mehr als 10 % ist ökonomischer Selbstmord für eine Skischule.

Hier der Versuch einer Kalkulation auf der Basis einer dreimonatigen Saison :

Staatlicher Landes Anwärter
Netto verdienst monat für den Skilehrer 1649,00 1399,28 1000,57
Brutto 2460,00 1980 1194
Dienstgeberanteil 769,73 619,53 372,05
Kosten incl. Dienstgeberanteil 3229,73 2599,53 1566,05
Sonderzahlungen 274,83 233,21 166,76
Dienstgeberanteil SZ 126,24 101,61 61,01
Liftpaß anteilig 83,33 83,33 83,33
Uniform anteilig 83,33 83,33 83,33
Kosten monatlich für den Skischulleiter 3797,47 3101,02 1960,49


Auslastung Tage in Woche 4,50 4,50 4,50
Wochen im Monat 4,2 4,2 4,2
Tage im Monat 18,9 18,9 18,9
Skilehrer kostet die Skischule am Tag 200,92 164,07 103,73
Staatlicher Landes Anwärter
Skilehrer kostet die Skischule am Tag 200,92 164,07 103,73
Tageseinnahme durch den Skilehrer 200,00 200,00 200,00
Nach Abzug der Ust 166,67 166,67 166,67
Gewinn/Verlust für Skischulleiter -34,25 2,60 62,94
Staatlicher Landes Anwärter
Skilehrer kostet die Skischule am Tag 200,92 164,07 103,73
Tageseinnahme durch den Skilehrer 240,00 240,00 240,00
Nach Abzug der Ust 200 200 200
Gewinn/Verlust für Skischulleiter -0,92 35,93 96,27
Staatlicher Ust Gewinn
Tageseinnahme durch den Skilehrer 240,00
Provision der Skischule bei 20 % 48,00 8 40
Provision der Skischule bei 15 % 36,00 6 30
Provision der Skischule bei 10 % 24,00 4 20

(Die 4,5 Tage Auslastung ergeben sich durch Stehtage als Privatlehrer und Ausfall durch Krankeit)

Daraus ergibt sich folgendes :

Wenn der Staatliche Skilehrer 200.- Euro am Tag erarbeitet, erwächst dem Skischulleiter  ein Verlust von : 34,25 .- Euro. Erst wenn der Staatliche etwas mehr als 240 .- Euro am Tag hereinfährt trägt er sich selbst hat aber noch keinen Gewinn für die Skischule erwirtschaftet. Im Vergleich dazu der Anwärter mit Nettoverdienst von 1000.- Euro : Wenn der Anwärter  240.- Euro hereinfährt verdient der Skischulleiter 96,27.- Euro. Man kann es also keinem Skischulleiter zum Vorwurf machen wenn er vorzugsweise Anwärter beschäftigt da es ökonomisch erforderlich ist.

In einem normalen Angestelltenverhältnis ist ein Staatlicher Skilehrer also unrentabel – ein Staatlicher kann nur als Selbständiger auf Provisionsbasis einen Gewinn für eine Skischule erwirtschaften.

Warum es unrentabel ist staatlicher Skilehrer zu werden :

Die komplette Ausbildung also vom Anwärterkurs bis zum Staatlichen Skilehrer und Skiführer kostet je nach Bundesland zwischen 14.000-20.000.- ; Material miteingerechnet; ohne Verdienstentgang. Die Ausbildung zum staatlichen Skilehrer allein kostet laut Bafl 6500.- zuzüglich 1500 an Material kommt man auf 8000.- Euro um sich als Landesskilehrer zum Staatlichen fortzubilden. Der Mehrverdienst als „angestellter staatlicher Skilehrer“ liegt zwischen 200.- und 300.- Euro monatlich.

Die Amortisationszeit liegt also zwischen 8 und 13 Jahren. Was unrentabel ist verschwindet mit der Zeit vom Markt. Die Perspektive sind Skischulstrukturen wie in Salzburg. Nur mehr die Skischulleiter und vereinzelt die Chefskilehrer sind staatliche Skilehrer …

Quelle für Berechnung der Lohnnebenkosten :  Bitte hier klicken
Beitrag des ORF :   Bitte hier klicken

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